Schottern 2.0 - Maira Stura

Der nächste Morgen. Kai hat in der Nacht eine Begegnung der 3. Art. Er ist heute am Morgen auch in der Lage die Situation so zu schildern wie er es auch erlebt hat, ich liege dabei vor lachen fasst unterm Tisch.

 

Er hat das Zimmer nach hinten zum Parkplatz, hatte wohl die letzte Nacht sein Fenster auf, als er im Halbschlaf langsam wach wurde und sich wundert das die Bettdecke irgendwie zum Boden fließt, als er hin packte hat er ein warmes Fell in der Hand, was dann auch noch einen Satz macht. Die Hotel Katze wollte wohl kuscheln kommen.

 

Wir sind gut drauf, obwohl wenn wir wissen das Kai hier bleiben wird und auf Nachricht vom ADAC warten wird, André und ich weiter fahren werden.

 

Ohne viel tamtam geht's nach kurzer Verabschiedung von Kai für André und mich weiter, runter ins Tal, durch Briancon, Direttissima zum Col de I'izoard.

Die Strecke ist voll, viele Radfahrer noch mehr Motorradfahrer sind unterwegs, bei dem schönen Wetter und der Jahreszeit auch keine Überraschung.

 

Briancon am Morgen.

Es folgt Fotostopp am I'izoard. Wir bleiben nur kurz am Pass.

Da wir zur Maira Stura wollen führt die Route weiter zum Col d'Agnel, unten im Tal wird nochmals getankt bevor es langsam entlang dem kleinen Bergbach Agnelle zum Pass hinauf geht.

 

Col de Agnel, hier verlassen wir Frankreich und sind in Italien.

Eine kleine Zeitreise

Unter dem Jethelm bekomme ich irgendwie zu viel Sonne ab, aber solange ich nicht aussehe wie er, geht's.

Von Kai hören wir, er wird noch eine Nacht länger im Hotel bleiben, Morgen soll es für ihn mit dem Flieger Heim nach Sommerland gehen.

André ist die letzten Tag im Officemodus, nicht gut und nicht zu ändern.

Es geht weiter bis nach Sampeyre. Vor 2 Jahren war hier mit Kai Schluss, wir brachen die damalige Tour ab. Damals regnete es und heute sieht es, um so weiter wir fahren auch so aus, als wollte der Himmel noch was los werden.

 

In der Ortsmitte geht's es rechts die Straße ab, hinauf zum Colle di Sampeyre.

Für André und mich ein besonderer Ort.

2012 standen wir auch hier und befanden uns auf dem Rückweg, hatten die Maira Stura, die LGKS, den Parpaillon, Assietta, Jafferau und Sommeiller bereits hinter uns, ich machte hier ein Foto welchem ich später den Titel   "Time to go" gab.

André sagte mir später mal das er es genauso empfunden hatte.

 

Heute ist hier erst Halbzeit,  irgendwie sind wir dennoch ausgelaugt, müde, auch das Kai nicht mehr dabei ist hat sicher etwas mit der Stimmung zu tun.

Jetzt als wir hier stehen, fängt es gerade an zu regnen. Wird Zeit für ein Hotel, was allerdings noch recht früh gewesen wäre, aussprechen tut es erst mal niemand.

Wir fahren weiter nach Elva.

 

 

Vallone d'Elva

 

Zwischen Elva und Ponte Marmora liegt die SP104, das Tal Elva. Die Strecke waren wir 2012 nach der Maira Stura gefahren, also genau umgekehrt unterwegs wie heute, eine Straße schroff am Hang, an manchen Stellen gerade so breit das ein Auto und Motorrad  aneinander vorbei quetschen können.
Hier liegen immer mal ein paar Steine herum, der Blick zur Bergseite sieht nicht nur bedrohlich aus, hier kommt immer mal was runter, es ist bedrohlich.

Obwohl komplett geteert, findet die Strecke sich auch in Alpenrouten.de und der Denzel gab ihr eine 2-3. Fakt ist, hier kann jeder fahren, sollte halt nur schwindelfrei sein.

 

Heute ist es extrem verschmutzt, die dunklen Wolken und Gewitter haben hier scheinbar erst vor kurzem gewütet. Das Eisengeländer ist an manchen Stellen zerstört und dahinter geh es senkrecht runter.

 

Auf der Hälfte der Strecke kommt uns ein PKW mit einem wild gestikulierenden Fahrer entgegen. Gut 100 Meter weiter sehe ich auch warum, da hat es einen Abrutsch gegeben, sieht aus als hätte ein Kieslaster seine Ladung den Hang herunter gekippt, nur,  da oben kann kein Kieslaster hin, das scheint mir ein Abrutsch zu sein.

 

Da reden wir nicht lange und schieben die Bikes schnell rüber. Unten im Tal kurz vor Ponte Marmora sehen wir das die Route gesperrt ist. So einen Sperre, nicht mal ein Schild, gab es oben bei Elva.

Am Ende der Vallone d'Elva machen wir eine kurze Pause.

 

Gleich mal was Essen und Kaffee Trinken. In einem kleinen Ort Namens Preit machen wir an einem Auberge halt, stärken uns und sind tatsächlich soweit nach einem Zimmer zu fragen. Leider keines frei, also einfach mal länger eine Pause machen.

 

Etwas zäh und widerwillig fahren wir später los, wenn es mal rollt dann geht es wieder.

 

Dies und das noch schnell aus Preil:

Kurz vor der Maira-Stura stand ein Sperrschild mit Kalenderdaten und zum Glück dürfen wir an diesem Tag passieren, hätten wir vorhin ein Zimmer bekommen, hätten wir morgen dumm aus der Wäsche glotzen.

 

Entlang der Maira-Stura ist plötzlich alle Müdigkeit vergessen, was eine schöne Landschaft. Dramatische Wolken die einem das Fürchten lernen. Wir lassen uns nicht schrecken. Außer 2 Mountenbikern treffen wir hier niemanden.

 

Am Colle Valcavera endet die Maira Stura, wir beide sind total aufgedreht, das war nach einem zähen Tag ein euphorisches Ende. Fährt man hier links kommt man zum Colle dei Morti, dort steht das Pantani Denkmal. Wir fahren rechts Richtung Delmonte und werden uns da ein Alberge suchen.

 

Kleine Anekdote, hier am Colle Valcavera sind André und ich 2012 einer Gruppe Benediktiner in Freizeitkleidung begegnet, einer von ihnen segnete uns damals.

Eine gewisse Ähnlichkeit ist durchaus vorhanden. :-)

8. Film

Vallone d'Elva

9. Film

Maira-Stura